Die Tourismusregionen in Deutschland befinden sich in einem wachsenden Wettbewerb mit sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen, verändertem Informations- und Reiseverhalten der Gäste und daraus resultierenden wachsenden und komplexer werdenden Aufgaben für die Fachkräfte. Empfohlen wird deshalb die Bildung räumlich größerer und wettbewerbsfähiger Tourismusorganisationen – u. a. auch vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg und der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH in einem eigenen Leitfaden zur Zukunft des Destinationsmanagements in Brandenburg.
Eine repräsentative Haushaltsbefragung in den wesentlichen Quellmärkten der Region hat 2021 gezeigt, dass bei einer Abfrage der gestützten Bekanntheit nur 16% das Ruppiner Seenland kennen und nur 15% das BARnimer Land, hingegen sind es 75% bei der Mecklenburgischen Seenplatte und 39% bei der Brandenburgischen Seenplatte – obwohl diese 2021 noch gar nicht als Marke existierte.
Die potenziellen Gäste verorten die Seenplatte bereits heute irgendwo nördlich von Berlin beginnend und auch Leistungsträger:innen in Brandenburg arbeiten bereits mit dem Regionsbegriff. Landesgrenzen werden hingegen nicht wahrgenommen und sind für den Gast unbedeutend. Die bereits etablierte und räumlich auch in Brandenburg bereits vom Gast wahrgenommene Marke „Seenplatte“ zu nutzen, ist somit eine große Chance und spart letztlich auch Kosten gegenüber dem Versuch einer Marktpositionierung einer neu geschaffenen Marke im Norden Brandenburgs.
Die Fokussierung auf eine einheitliche Marke in der Region verfolgt das Ziel, die Marktbekanntheit und -relevanz zu steigern, anstatt mit drei konkurrierenden Destinationsmarken begrenzte finanzielle Mittel zu „zersplittern“. Bisher sprechen alle drei DMO mit ihren Marken und im Rahmen der Kommunikation dieselben Zielgruppen auf den gleichen Quellmärkten mit ähnlichen Produkten an. Das ist ineffizient und birgt erhebliches Potenzial für eine konzentrierte Bündelung und effektiveren Einsatz der Ressourcen. Dieses Potenzial soll mit der Familienmarke „Seenplatte“ und der dazugehörigen Organisationsstrategie und -struktur gehoben werden.
Nach der Entwicklung eines externen Gutachtens begleitet durch eine Lenkungsgruppe wurden seit Ende 2023 die Modellüberlegungen vorgestellt und schließlich im 1. Quartal 2024 grundlegende Kreistagsbeschlüsse zum Kooperationsvorhaben „Seenplatte“ mit den entsprechenden vorausgehenden Beratungsfolgen in den drei Landkreisen zunächst auf der brandenburgischen Seite gefasst. In diesem Zuge wurden Fragen beantwortet und weitere zur Beantwortung eingesammelt. Das Jahr 2024 dient der weiteren Kommunikation und Klärung von Details, bis es – nach den zwischenzeitlichen Kommunalwahlen und den konstituierenden Sitzungen – schließlich zu den finalen Beschlussfassungen kommen soll für den strukturellen und gesellschaftsrechtlichen Wandel.
Während des Prozesses in den vergangenen zwei Jahren wurde bereits immer wieder in den Fraktionen, Vorständen und Gremien der Landkreise und Tourismusorganisationen über Zwischenergebnisse informiert.
¡Positive Beschlüsse der Kreistage der Landkreise im 1. Quartal 2024:
Empfohlen wird der Zusammenschluss der (touristisch aktiven) Städte und Gemeinden – zunächst auf brandenburgischer Seite – in einem Tourismusverband Brandenburgische Seenplatte e. V. Dieser wird Gesellschafter der „Brandenburgischen Seenplatte GmbH“ neben den Landkreisen der Region.
Nach aktuellem Sachstand wird zum einen eine gewählte Auswahl von Kommunen bzw. deren Vertreter:innen den Tourismusverband als Gesellschafter der GmbH in deren Organen vertreten und hier Aufsichts- wie Beratungsfunktionen übernehmen.
Zum anderen ist die Bildung von fachlichen Arbeitskreisen (AK) geplant. Arbeitskreise mit eigenen Netzwerkmanager:innen werden sich darum kümmern, Produkt-/Erlebniswelten zu Themen wie Wasser- Rad-, Wander- oder Städte- & Kulturerlebnis zu entwickeln. Neben Unternehmen werden explizit Kommunen eingeladen, in diesen Arbeitskreisen mitzuwirken. Arbeitskreise dieser Art existieren neben der WIN-AG bisher nicht und sind ein echter Mehrwert zur bisherigen Strukturierung.
Vorrangige Aufgabe eines Themen-AK ist die Entwicklung und Profilierung eines Themas und von Leitprodukten im Einklang mit den Marketing-Maßnahmen der DMO. Dazu gehören auch die Zulieferung von Inhalten zur Erstellung von Print-Erzeugnissen und von Content für den Internetauftritt. Es wird demnach in den AK auch über den Einsatz der Ressourcen beraten.
Andere große Destinationen haben den Veränderungsprozess bereits durchlaufen. Hierzu gehören in vergleichbarer Größe das Allgäu oder die Eifel. Auch die Rhön hat es geschafft, eine gemeinsame Gesellschaft für Tourismus- und Markenmanagement zu gründen, über drei Bundesländer und fünf Landkreise hinweg. Zu diesen guten Beispielen rückt die Seenplatte dann auf und wird eine der stärksten Destinationsmarken im Deutschlandtourismus.
Vorgesehen ist zunächst eine Beteiligung der bisherigen Teilräume Barnimer Land, Ruppiner Seenland. Mit der Mecklenburgischen Seenplatte besteht auf Kooperationsvertragsbasis in einem ersten Modellschritt eine enge operative Abstimmung. Die Grundfinanzierung wird von den Landkreisen und Kommunen gestellt. Hierfür soll ein fairer, an den Aufgaben orientierter und für alle geltender Berechnungsschlüssel angewandt werden. Empfohlen wird, dass alle Teilräume in etwa in gleicher Höhe die Grundfinanzierung sicherstellen, wobei die Teilräume untereinander vereinbaren, ob z. B. die Landkreise einen größeren Teil des Beitrages übernehmen. Berücksichtigung findet in der Berechnung des Schlüssels neben der regionalen Stärke, gemessen an der Zahl der Einwohnenden, auch die Tourismusstärke wie die bisherigen finanziellen Beiträge für die regionalen Tourismusorganisationen.
Genau die soll es dann nicht mehr geben. Ein Tourismusverband Ruppiner Seenland geht dann genauso in der neuen Struktur auf wie der Tourismus-Teil der Wirtschaftsförderungs- und Tourismusgesellschaft des Barnims (WITO GmbH).
Auch nicht-kommunale Mitglieder können in den Tourismusverband eintreten, sich von diesem vertreten lassen und/oder auch „nur“ in den thematischen Arbeitskreisen und zukünftigen “Produkt-/Erlebniswelten“ mitwirken.
Die neue DMO übernimmt regionale Management- und Marketingaufgaben, setzt strategische Rahmenbedingungen und Impulse, vertritt Interessen in der Politik und platziert die Marke sowie zugehörige starke Produkte und Angebote am Markt. Alles, was sich aus Effizienzgründen lohnt, auf die regionale Ebene zu ziehen und von regionaler Bedeutung ist, sollte zentral gemanagt werden.
Zusätzlich gibt es viele lokale Aufgaben, die schwer zu übertragen sind und dezentral wahrgenommen werden müssen. Dazu gehören die Gästeinformationen vor Ort in Tourist-Informationen, die Entwicklung und Verbesserung der touristischen Infrastruktur (Wege, Leitsysteme, Attraktionen usw.) sowie die Unterstützung der Leistungsträger. Auch die Entwicklung von Produkten und Erlebnissen vor Ort unter Einbeziehung der regionalen Ebene, der Betrieb eigener Infrastrukturen, die Organisation von Veranstaltungen sowie die Erhebung eigener touristischer Abgaben zählen dazu.
Eine bereits realisierte Reaktion auf die notwendige, stärkere regionale Kooperation von Kommunen und Landkreisen im Wassertourismus war die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WIN-AG). Die WIN-AG ist eine kommunale Initiative der Landkreise Barnim, Oberhavel und Ostprignitz-Ruppin sowie der Städte Eberswalde, Liebenwalde, Neuruppin, Oranienburg, Templin und der Gemeinde Wandlitz mit den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Uckermark als (ständige) Gäste. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist die Entwicklung eines der attraktivsten (Wasser-) Tourismusreviere in Europa durch die Schaffung eines zusammenhängenden und überwiegend führerscheinfreien Fahrgebietes zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte, der Bundeshauptstadt Berlin, den Ruppiner Gewässern sowie den Flüssen Havel und Oder.
Dieses Ziel wird erreicht durch die Umsetzung von zentralen Infrastrukturprojekten in der Region sowie politische Lobbyarbeit und die Unterstützung wassertouristischer Leistungsträger. Zahlreiche Projekte wie z. B. der Ausbau des Langen Trödels, der Aus- und Neubau des Werbellinkanals sowie der Ersatzneubau der Schleuse Kannenburg in Templin konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden.
Die Arbeit der Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg (WING-AG) hat sich bewährt und soll in dieser Form fortgesetzt werden. Die WIN-AG hat sich bei ihren Zielgruppen einen Namen gemacht. Aufgrund der Besonderheit, dass die WIN-AG eine kommunale Arbeitsgemeinschaft nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit im Land Brandenburg (GKGBbg) - § 4 Arbeitsgemeinschaft ist, wird sie nicht in die Brandenburgische Seenplatte GmbH als lose Arbeitsgruppe integriert werden. Die Besonderheit des Status einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft soll demnach erhalten bleiben, inkl. der Organe der Mitgliederversammlung sowie der Geschäftsführung oder auch der Finanzierung. Um allerdings eine noch bessere Verzahnung mit der Arbeit der GmbH als regionale Destinationsmanagementorganisation (DMO) sowie den Schnittstellen zu anderen Tourismussegmenten zu gewährleisten (z. B. Rad-, Kulturtourismus etc.), wird empfohlen, das WIN-Projektbüro künftig bei der Brandenburgischen Seenplatte GmbH anzusiedeln.
Politisch ist die Veränderung noch nicht endgültig entschieden. Die Zeit seit den Grundsatzbeschlüssen im 1. Quartal 2024 wird genutzt, um die Empfehlung weiter zu konkretisieren, die Kommunikation zu intensivieren, eine breite Einbindung der Akteure zu gewährleisten und offene Fragen zu klären, die eine Umsetzung mit sich bringen würde. Sicher ist, dass es ein Übergangsjahr geben wird, in dem die neue Gesellschaftsstruktur noch nicht vollständig hochgefahren ist (z. B. Suche und Anstellung neuer, notwendiger Fachkräfte), während die geplanten Maßnahmen in der Kommunikation zum Gast dennoch umgesetzt werden müssen.
Eine aktuelle Arbeitsgruppe (AG „DMO-operativ“) der drei regionalen Tourismusorganisationen arbeitet bereits intensiv zusammen, um Synergien in der kooperativen Zusammenarbeit auszuloten und Doppelstrukturen sowie Doppelarbeiten zu vermeiden. Die bisherigen Antworten der Arbeitsgruppe auf viele offene Fragen der möglichen operativen Umsetzung zeigen schon heute, welche Kostenvorteile, Effizienzgewinne und Synergien eine stärkere Kooperation der Tourismusorganisationen bringen würde.
Die Arbeits- und Fachkräfte sind wichtig und werden unter Mitnahme aller Rechte und Pflichten in die neue Gesellschaft überführt. Es ist heutzutage nicht notwendig, dass diese „ihren Dienst“ alle von einem zentralen Ort aus verrichten. Vorgesehen ist eher eine dezentrale, flexible Lösung die allerdings auch Raum für einen persönlichen Austausch schafft.
Aktuell wird davon ausgegangen, dass zum Start etwa 18 Fachkräfte in einem arbeitsteiligen Verbund mit der Mecklenburgischen Seenplatte grenzüberschreitend tätig sein werden. Diese Fachkräfte werden verschiedene Aufgaben übernehmen, die sowohl die externe als auch interne Entwicklung der Destination betreffen. Obwohl die Fachkräfte zunächst noch bei zwei unterschiedlichen DMOs angestellt sein werden, ist vertraglich festgelegt und wird operativ umgesetzt, dass sie wie ein gemeinsamer „Organismus“ und als ein Personalpool grenzüberschreitend zusammenarbeiten werden. Diese Vorgehensweise stellt einen echten Effizienzgewinn dar und bietet zahlreiche Synergien.
Die bisherigen Mitarbeiterinnen aus den bisherigen DMO werden in die neue Gesellschaft überführt. Die bekannten Ansprechpartner:innen und „Gesichter“ bleiben damit erhalten. Aufgaben der Wirtschaftsförderung oder des Infrastrukturmanagements werden von der Kreisverwaltung abgedeckt und nicht überführt.
Die Seenplatte wird sich nicht nur auf das Wasser als Thema konzentrieren. Es geht um das Erlebnis auf und am Wasser sowie zwischen den Gewässern. Auch die Mecklenburgische Seenplatte spielt seit Jahren das Thema Natur und hat ebenfalls starke Angebote ohne Wasser. Das verbindende Element des Natur-, Siedlungs- und Kulturraumes ist seit der Eiszeit allerdings das Wasser. Darüber hinaus entsteht eine regionale Gesellschaft, die in der Lage sein wird, nicht nur nationale (und eingeschränkt internationale) Quellmärkte für Übernachtungsgäste anzusprechen, sondern vor allem auch für Tagesgäste aus Berlin eine professionelle Besucherlenkung in Echtzeit zu organisieren. Die führt dann auch z. B. zu den attraktiven Angeboten in Städten wie beispielsweise Bernau.
Es geht nicht allein um eine „wassertouristische“ Marke und Medienpartnerschaft. Das Wasser bildet sicherlich den verbindenden Ursprung, aber Themen wie Rad, Wandern, Stadt/Kultur an und zwischen den Gewässern sind hier explizit mit eingeschlossen und sollen Teil eines gemeinsamen Managements für die Region werden. Somit geht es nicht nur um das Bündeln von Marketingmitteln, sondern um eine strukturelle Zusammenführung aller bisherigen regionalen Aufgaben.
Die neue Gesellschaft wird ihren offiziellen Sitz und ihre Adresse in der Region haben, auch wenn der genaue Standort noch nicht festgelegt ist. Die Fachkräfte dieser Gesellschaft werden jedoch nicht alle an einem zentralen Ort arbeiten. Es geht vielmehr um die Förderung des Tourismus in der gesamten Seenplatte unter Berücksichtigung der Teilregionen und ihrer jeweiligen Schwerpunktthemen, sei es auf regionaler Ebene oder darüber hinaus. Die Fachkräfte, die diese Entwicklung vorantreiben, werden auch in den Teilregionen ansässig sein und für die öffentlichen und privaten Partner sowohl bekannte als auch neue, aber vor allem verlässliche und geschätzte Ansprechpartner sein.
Die bisherigen Marken „Ruppiner Seenland“ und „BARnimer Land“ werden eingestellt, da sie in den letzten Jahren nur eine begrenzte Bekanntheit erlangt haben. Die Schorfheide wird bspw. als etablierte lokale Marke weiterbestehen.
Niemand wird die Schorfheide in der Kommunikation streichen. Sie ist auf Basis einer Haushaltsbefragung in den wesentlichen Quellmärkten für potenzielle Gäste sogar bekannter als das Barnimer Land. Die Schorfheide hat ihre eigene Qualität, Zielgruppe und „Fangemeinde“. Diese gilt es zukünftig gezielt auch als Schorfheide anzusprechen. Kommuniziert wird dabei allerdings immer, dass die Schorfheide dann Teil der Seenplatte ist. Durch die Bündelung von Personal- und Finanzressourcen wird die zielgruppenorientierte Kommunikation sogar besser und effizienter gelingen als bisher. Durch die Integration bereits starker Produkte und die Einbindung unter der Familienmarke „Seenplatte“ wird eine verbesserte Sichtbarkeit und Wahrnehmung angestrebt.
Das Alleinstellungsmerkmal der Seenplatte ist das größte zusammenhängende Wassertourismusrevier Deutschlands, wohl sogar im europäischen Binnenland. Keine andere Destination verfügt über etwas Vergleichbares, obwohl sie ebenfalls sehr attraktive Reiseziele darstellen. Sowohl die Destination Seenplatte als auch die Destinationsmanagementorganisation werden größer sein als andere Marken/DMOs in Brandenburg, die sich auf das Thema Wasser konzentrieren. Neben dem Wasser bietet die Seenplatte jedoch auch eine Vielzahl an Schutzgebieten für ein einzigartiges Naturerlebnis, sowie Rad- und Wanderwege, bedeutende Städte und kulturelle Attraktionen.
Die bisherigen Beiträge des Landkreises Barnim für die Tourismusförderung über die WITO sind in etwa die gleichen, wie die angedachten für die neue Organisation.
Das bisherige Tourismuskonzept verliert nicht seine Gültigkeit: a) weil es für den Raum des Barnims speziell entwickelt wurde und b) das Tourismuskonzept die Entwicklung hin zur Seenplatte als möglichen Schritt bereits voraus-/angedacht hat. So gesehen sind die aktuellen, strukturellen Überlegungen der Seenplatte eher als eine partielle Weiterentwicklung des Tourismuskonzeptes zu sehen.
Hierzu kann es von Seiten des Gutachtens zur Organisationsstruktur „Seenplatte“ keine Empfehlungen geben. Dies ist eine Entscheidung der Gesellschafter der WITO GmbH. Tatsächlich ist der WI-Teil der WITO bezogen auf Personal- und Finanzressourcen der wesentlich kleinere. Wichtig ist zukünftig so oder so eine Kooperation der „Seenplatte“ auch mit der Wirtschaftsförderung der beteiligten Landkreise.
Die neue Managementorganisation für die Seenplatte ist eine regionale mit regionalen Aufgaben. Sie ist angewiesen auf gut funktionierende lokale Tourismusstrukturen mit ihren TI. Es braucht deshalb gästeorientierte Tourist-Informationen in der Fläche mit Fachkräften, die sowohl zu gästeorientierten Öffnungszeiten die Ausflügler wie Touristen aber auch Einwohnende informieren, aber auch im Managementbereich in ihrer räumlichen Kulisse Infrastrukturen weiterentwickeln und pflegen, Angebote und Produkte kreieren sowie Leistungsträger qualifizieren. Die TI sind verantwortlich für andere Aufgaben als die regionale Organisation der Seenplatte und stehen nicht zur Disposition.
Ein Wegewart wird das nicht schaffen. Überlegenswert ist es allerdings, die guten Erfahrungen des „Wegewart-Modells“ und zentralen Wegemanagements des Barnims auch für die anderen Landkreise zu nutzen – dann aber mit eigenem Personal.
Auch zukünftig werden die verschiedenen Teilräume der Seenplatte angewiesen sein auf die Akquise und Umsetzung von Fördermitteln. Diese Möglichkeit wird es auch in Zukunft geben. Durch vielleicht eine zentrale Fachkraft in der Gesellschaft, die sich mit den verschiedenen Förderprogrammen auskennt, könnte das sogar effizienter gelingen.
Die Seenplatte wird nicht ausschließlich auf die Wasserthemen fokussiert sein. Eigens gebildete Arbeitskreise unter der Leitung von Netzwerkmanager:innen werden sich um die Entwicklung von Produkt- und Erlebniswelten zu Themen wie Radfahren, Wandern sowie Städte und Kultur kümmern – auch hier findet sich der Landkreis Barnim wieder. Solche Arbeitskreise gibt es bisher nicht und sie stellen einen echten Mehrwert zur bisherigen Strukturierung dar.
Es ist eine kommunale Entscheidung, wie und wo sich Kommunen einbringen und „mitspielen“ wollen. Die stärkste Destinationsmarke in Nordbrandenburg wird jedoch die Seenplatte sein, die über die größten finanziellen und personellen Ressourcen verfügt und somit die größte Kraft hat, kommunale Themen erfolgreich am Markt zu positionieren.
Aktuelle Empfehlung ist, dass sich der Tourismusverband Ruppiner Seenland e.V. umfirmiert in den Tourismusverband Brandenburgische Seenplatte e.V. und eine neue Satzung und Beitragsordnung erhält. Es wird demnach kein neuer TV gegründet, sondern eine bereits bestehende Struktur genutzt und der Wirkungsbereich räumlich erweitert.
Beide Tourismusverbände werden eng kooperieren und gemeinsam auf die Marke „Seenplatte“ einzahlen. Auch die beiden Teams der Destinationsmanagementorganisationen (DMO) arbeiten gemeinsam im Management der Marke. Deshalb wird eine Doppelmitgliedschaft Rheinsbergs nicht mehr notwendig sein, da auch keine miteinander konkurrierenden Reisegebietsmarken mehr existieren werden.
Nein, ganz im Gegenteil. Die Mecklenburgische Seenplatte wird heutzutage bereits über regionale Grenzen hinweg wahrgenommen. Für den Gast ist es oft schwer zu bestimmen, wo genau das „Mecklenburgische“ beginnt. Mit der Bündelung von Ressourcen und Know-how wird eine noch bessere Bekanntheit und Marktpositionierung erreicht werden. Durch die effektive Zusammenarbeit und Nutzung gemeinsamer Stärken kann die Region ihre Attraktivität weiter steigern und sich stärker im Wettbewerb behaupten. Dies bedeutet nicht nur eine intensivere Vermarktung, sondern auch eine gezieltere Ansprache verschiedener Zielgruppen und eine Stärkung der Marke.
Die Möglichkeiten der Beteiligung für touristische Unternehmen und Akteure werden in der neuen Struktur ausgebaut. Eigene, speziell gebildete Arbeitskreise, die von Netzwerkmanager:innen geleitet werden, werden sich intensiv darum kümmern, attraktive Produkt- und Erlebniswelten zu verschiedenen Themen wie Radfahren, Wandern, Wasseraktivitäten oder Städte und Kultur zu entwickeln. Solche Arbeitskreise sind eine Neuerung und stellen einen echten Mehrwert gegenüber der bisherigen Strukturierung dar. Diese Arbeitskreise bieten eine Plattform, auf der touristische Unternehmen und Akteure nach ihren individuellen Interessen eingeladen werden, aktiv mitzuwirken. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit, direkt Einfluss auf die Gestaltung von Produkten und Strategien zu nehmen. Dies fördert nicht nur die Innovation und Qualität der touristischen Angebote, sondern stärkt auch das Netzwerk und die Zusammenarbeit innerhalb der Region.
In dem sie Teil der Familienmarke „Seenplatte“ wird und gemeinsam, partnerschaftlich mit einem grenzüberschreitenden Personalpool aus qualifizierten und motivierten Fachkräften die Organisationsstrategie und das Vorhaben mit den Maßnahmen umsetzt.
Aktueller Kenntnisstand: Ja. Das im Vorfeld der Einführung des Tourismusgesetzes erstellte Organisationsgutachten empfiehlt größere und wettbewerbsfähigere Destinationsstrukturen. Eine Überprüfung im Abgleich mit dem Gutachten hat stattgefunden. Mit einer neuen, leistungsstarken Organisationseinheit folgen die Partner diesen Empfehlungen. Sollte das Tourismusgesetz verabschiedet werden, werden an einigen Stellen möglicherweise Anpassungen erforderlich sein. Die Partner sind sich dessen bewusst und stehen in engem Austausch und Kontakt mit dem TMV.
Die Markenstrategie für die Seenplatte wurde vor der Entwicklung der neuen Landesmarken erarbeitet. Hinsichtlich Markenkern und Werten fügt sich die Marke Seenplatte nahtlos in die neuen Landesmarken von Brandenburg und Mecklenburg ein. Bezüglich Stil und Designelementen ist im weiteren Prozess darauf zu achten, dass Harmonisierungsmerkmale, die die Wahrnehmung und Zugehörigkeit zu den beiden Landesmarken stärken, auch in den Medien der Seenplatte integriert werden. Dazu werden entsprechende Vorschläge erarbeitet.