Am 8. Juni 2021 stellte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in einer Online-Veranstaltung den „Masterplan Freizeitschifffahrt“ vor. Gegenstand des Masterplans ist die nutzungsorientierte Förderung und Unterstützung der Freizeitschifffahrt auf Bundeswasserstraßen, insbesondere die bedarfsgerechte Verbesserung der hierfür bereitgestellten Infrastruktur.
Die Anforderungen und Bedürfnisse der Freizeitschifffahrt sind gestiegen, ebenso die Relevanz des Umwelt- und Naturschutzes und die Herausforderungen des Klimawandels. Automatisierung und Digitalisierung werden immer wichtiger. All dies führt zu einer Fortentwicklung des bisherigen Wassertourismuskonzeptes des BMVI hin zu einem Masterplan Freizeitschifffahrt. Grundlage ist ein intensiver Dialog zwischen Bund, Ländern, Kommunen, Verbänden und Unternehmen, der im März 2020 mit einer Regionalkonferenz in Oranienburg startete, und in den auch die Wassertourismus Initiative Nordbrandenburg eingebunden war.
Die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellte Kurzstudie „Die wirtschaftlichen Potenziale des Wassertourismus in Deutschland“ betrachtet den Wassertourismus auf Bundeswasserstraßen anhand verfügbarer Daten und zeigt seine wirtschaftlichen und touristischen Potenziale auf. Im Fokus stehen die spezifischen Nutzungsmöglichkeiten des Wassertourismus sowie deren gegenwärtige Nutzungsintensität, Nutzungspotenziale und regionalwirtschaftliche Bedeutung für die betrachteten Bundeswasserstraßen. Diese Erkenntnisse sollen helfen, sowohl bei der Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes als auch bei der Renaturierungsinitiative „Blaues Band Deutschland“ die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen.
Die wirtschaftlichen Potenziale des Wassertourismus in Deutschland (BMWi, 2016)
In der Koalitionsvereinbarung für die 18. Legislaturperiode haben sich die Regierungsparteien darauf verständigt, ein Wassertourismuskonzept vorzulegen. Bereits in der 16. Legislaturperiode wurde die Bundesregierung durch die BT-Drucksache 16/10593 vom Deutschen Bundestag beauftragt, einen Vorschlag zur Schaffung der organisatorischen, personellen und finanziellen Voraussetzungen zur Verbesserung der wassertouristischen Infrastruktur an Bundeswasserstraßen unter den Bedingungen vorzulegen, dass weder zusätzliche Haushaltsmittel benötigt werden, noch Verschiebungen des Ressourceneinsatzes zulasten des Hauptnetzes der Bundeswasserstraßen erfolgen. Auf Basis der zu diesen Fragen eingeholten Gutachten legt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nachfolgenden Bericht vor.
Wassertourismuskonzept des BMVI (2016)
Mit dem Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ sollen vor allem die Nebenwasserstraßen des Bundes, die für den Gütertransport keine Bedeutung mehr haben, mit folgenden Grundprinzipien entwickelt werden:
Der Bundestag hat im Jahr 2009 einen Beschluss zur Entwicklung des Wassertourismus auf den Bundeswasserstraßen gefasst: Bundestagsinitiative "Infrastruktur und Marketing für den Wassertourismus in Deutschland verbessern" (BT-DS 16/10593).
Auf dieser Grundlage wurde 2011 eine Machbarkeitsstudie zur Untersuchung der organisatorischen, personellen und finanziellen Voraussetzungen zur Verbesserung der wassertouristischen Infrastruktur erstellt.
Das WIN-Projekt wurde in dieser Studie auf Grund seiner Alleinstellungsmerkmale als Modellprojekt untersucht. Im Rahmen der Diskussion fand seitens des BMBVS eine breite Beteiligung aller mit dem Wassertourismus befassten relevanten Verbände, Vereine, Institutionen statt.
Weitere Informationen zur Einbindung des WIN-Vorhabens erhalten Sie unter:
Bericht an den Ausschuss für Tourismus des Deutschen Bundestages Juni 2011